Newsletter 53/2017
Europa, wach auf!
Die skandalöse Rede von US-Präsident Donald Trump vor der UN-Generalversammlung hat der gesamten Welt wieder einmal die absolute Unfähigkeit des mächtigsten Mannes der Welt vor Augen geführt. Ich persönlich habe jedenfalls noch nie in meinem Leben eine derartige Ansammlung von Ignoranz, Aggressivität und Selbstüberschätzung gesehen. Dieser Auftritt wird noch lange Politiker, Journalisten und Wissenschaftler der unterschiedlichsten Fachdisziplinen beschäftigen. Um es auf den Punkt zu bringen: Es war die Selbstdarstellung eines krankhaften Monomanen, aber auch ein äußerst bedenkliches Symbol für den katastrophalen Zustand der US-amerikanischen Demokratie. Aus meiner Sicht aber ebenfalls bedenklich war die Tatsache, dass er fast nur Widerspruch von Repräsentanten nicht-westlicher Staaten gefunden hat. Meines Wissens nach war die schwedische Außenministerin die einzige europäische Rednerin, welche den Anmaßungen Trumps offen widersprochen hat. Auch dies sollte Anlass zu selbstkritischer Nachdenklichkeit geben. Dieser Mann gehört einfach weg und das trotz der Bedenken von „Realpolitikern“, dass im Falle des Falles mit Mike Pence ein hartgesottener und profilierter Neokonservativer nachrücken würde, welcher die Agenda der rechten Republikaner weitaus besser und entschlossener vertritt. Donald Trump stellt in seiner affektiven Unausgeglichenheit einfach ein nicht akzeptables Sicherheitsrisiko für die gesamte Welt dar.
Mit unserem heutigen Newsletter verbreiten wir einen treffenden Kommentar des schweizerischen Journalisten Urs P. Gasche („Europa, wach auf!“) sowie auch Informationen über das gleichzeitig erschienene SIPRI Yearbook 2017. Obwohl darin noch nicht die letzten Beschlüsse hinsichtlich massiver Aufrüstung der USA und verstärkter militärischer Einsätze im Nahen und Fernen Osten berücksichtigt sind, wird darin die immens bedrohte Sicherheit der gesamten Welt dargestellt.
Mit einem Wort: Europa sollte sich ein Beispiel an Schweden nehmen!
Fritz Edlinger
Herausgeber
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