Newsletter 35/2024: Jeffrey Sachs: The Urgency of Diplomacy
Die jüngsten Beschlüsse der EU, die sogenannte Friedensfaszilität, welche für Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine verwendet wird, mit weiteren Mitteln auszustatten, sowie auch die Zinsen der Veranlagungen der russischen Zentralbank für Waffenkäufe zur Verfügung zu stellen, haben neben Stellungnahmen wie jene des französischen Präsidenten, der bereits die Entsendung von Truppen in die Ukraine vorschlägt (so, als wären nicht bereits genügend westliche Militärs als „Berater“ dort), und anderer führender EU-Politiker wieder kräftig die Kriegstrommeln rühren lassen. Berücksichtigt man noch die Unklarheit bezüglich der weiteren US-amerikanischen Zahlungen, so scheint sich der Ukrainekrieg – in politischer, vor allem aber auch in finanzieller Hinsicht – mehr und mehr zu einer europäischen Angelegenheit zu entwickeln. Von alternativen Lösungsmöglichkeiten ist da keine Rede, auch die überwiegende Mehrheit der Mainstreammedien unterstützt diesen Bellizismus der EU. Wer hier ausschert, wird im besten Falle als realitätsfremder Pazifist, zumeist aber als verantwortungsloser Putinversteher diffamiert. Diese Erfahrung musste jüngst ja auch der Papst machen.
Dennoch oder gerade deshalb sollte man sich dieser schon fast als Massenhysterie zu bezeichnenden Orientierung entgegenstellen. Ich leite daher mit diesem Newsletter einen Appell von Prof. Jeffrey Sachs weiter (siehe Beilagen). Es ist bedauerlich, dass es in Europa kaum derartige mutige Intellektuelle gibt, welche sich dem Mainstream entgegenstellen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch zwei einschlägige Videos, welche wir auf unserem YouTube Kanal veröffentlicht haben, in Erinnerung rufen. Das eine ist der Mitschnitt eines Gespräches, welches unser Redaktionsmitglied Prof. Heinz Gärtner in Wien mit Prof. Sachs geführt hat, das zweite ist eine Analyse unseres Kollegen und Freundes Pascal Lottaz des jüngsten Interviews von Papst Franziskus.
INTERNATIONAL, welches sich als Teil der europäischen und internationalen Friedensbewegung versteht, ist der Überzeugung, dass es – trotz verschiedenster Anfeindungen und Diffamierungen – gerade jetzt wichtig ist, die Stimme gegen Kriegstreiber zu erheben. Letztendlich gibt es unserer Meinung – so wie es Jeffrey Sachs unmissverständlich zum Ausdruck bringt – keine Alternative zu Diplomatie und Verhandlungen.